28.02.2003

Brief an Frau...,Verfasserin eines verleumderischen Artikels über das Tierheim "Smeura" in Pitesti/Rumänien und den ...Verlag, der diesen Artikel übernommen hat

(aus datenrechtlichen Gründen darf ich die Namen beider leider nicht veröffentlichen)

...

sind Sie sich eigentlich im Klaren darüber, dass Sie mit Ihrem Bericht über das Tierheim "Smeura" in Pitesti den Hunden dort ihr eigenes Grab geschaufelt haben? Wie können Sie es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, daß es den Hunden aufgrund Ihres Artikels nicht besser, sondern schlechter gehen wird. Ist es Ihr Wunsch daß Spendengelder ausbleiben und die Tiere nicht mehr versorgt werden können? Das Tierheim schließen und ihre Insassen wieder zurück auf die Straße in den sicheren Tod setzen muß? Zumindest das können Sie mit Ihrem bösartigen Bericht bezwecken, mehr aber auch nicht. Jeder Hund der jetzt aufgrund dieser Verleumdung sein Leben verliert, hat seinen Tod Ihnen zu verdanken. Ihnen Frau..., und Ihnen werte Redakteure des ...Verlages.

Sagen Sie mir doch bitte, Frau..., in welcher Weise Sie jetzt helfen werden. Würden Sie dieses Tierheim unter Ihrer Obhut haben, was könnten Sie anders machen?

Eine rumänische Hündin hat bei uns ein neues Zuhause gefunden, ich habe eine Futterpatenschaft übernommen und knüpfe Kontakte zu anderen Tierschutzorganisationen und Privatpersonen, die sich bestenfalls bereit erklären Hunde aus Rumänien aufzunehmen, sammle Futter- und Sachspenden für die Hunde in der "Smeura", informiere Medien über die miserablen Lebensumstände der Straßenhunde.

UND WAS TUN SIE UM DEN TIEREN DORT ZU HELFEN?

Meine Mitstreiter und ich haben schon einige dieser gepeinigten Geschöpfe in Sicherheit bringen können, war also selber dort und weiss um die Situation vor Ort. Daß dort nicht alles zum Besten steht weiß ich auch. Aber der Satz: "Sie leben in der Hölle - und niemand weiß,
welches Schicksal diese Welpen noch erleiden müssen" ist doch der blanke Hohn. Vor den Toren des Tierheimes ist es für die Welpen die Hölle, und ihr Schicksal dort? Sie verhungern, werden gejagt, erschlagen, vergiftet, verbrannt...! Vielleicht kennen Sie auch die Berichte aus der rumänischen Presse über die Hundemutter mit ihren vier Welpen, die bei lebendigem Leibe in einen städtischen Müllschredder geworfen wurden?

Im Übrigen bestehen sehr wohl Ausläufe, entgegen Ihrer Aussage, für die meisten der dort untergebrachten Hunde.

Ich vermisse in Ihrem Bericht auch die Erklärung warum dieses Tierheim überhaupt existieren muß!

Warum greifen Sie in Ihrer Reportage nicht diejenigen an, die das ganze Elend der Straßenhunde Rumäniens zu verantworten haben - die Behörden Rumäniens?

Ist es nicht wichtiger die Leute hierzulande darüber zu informieren, dass auf den Straßen Rumäniens ein Massaker an der wehrlosen Kreatur Hund stattfindet, weil die Stadtväter ihre Straßen so schnell wie möglich "Streunerfrei" haben wollen? Daß man in dem Tierheim "Smeura" immer wieder neue Hunde aufnehmen muss, damit das Morden in Pitesti nicht wieder beginnt (Auflage der dortigen Stadtverwaltung: Es werden insofern keine Hunde in Pitesti getötet, solange man sie in der "Smeura" aufnimmt), und sie nur deswegen nicht mehr in die Freiheit entlassen werden können, weil ihnen sonst dasselbe Schicksal droht wie den unzähligen gemeuchelten Hunden nicht nur in Bukarest sondern im ganzen Land!

Um für weitere, von der Straße geretteten Tiere, Platz zu schaffen, bleibt im Moment nur die Möglichkeit Hunde aus der "Smeura" außer Landes zu bringen.

Warum kann man in Sachen Tierschutz nicht vernünftig zusammenarbeiten, sondern agiert nur indem man sich gegenseitig Vorwürfe an den Kopf schmeißt? Damit ist den Tieren doch am wenigsten geholfen!

Hätten Sie sich nur ein bißchen mehr Mühe beim recherchieren gegeben, dann wüssten Sie um die finanzielle Lage dieses Fördervereins. Nur einseitig zu berichten, ohne Hintergründe zu erfragen, läßt eine Zeitschrift nicht gerade glaubwürdig erscheinen...Konsequenzen werde ich und viele meiner Freunde und Angehörige daraus ziehen, und Ihnen Frau ... angenehme Träume. Sie denken hoffentlich darüber nach was Sie angerichtet haben...

Michaela Goldhorn

15.05.2003

Auszug aus dem Antwortschreiben des ...Verlages, von Frau... keine Reaktion!

Sehr geehrte Frau Goldhorn,

...Dadurch werden die inzwischen 3800 Hunde in der ehemaligen Fuchsfarm jedoch nicht gefährdet. ...Die Versorgung der Tiere ist sichergestellt, soweit wir das von Tübingen aus feststellen können. ...


Anmerkung von mir dazu: Zwischen Tübingen und Pitesti liegen ja nur 1.700 Kilometer. Ist ja gleich um die Ecke und man kann ganz fix kontrollieren ob es mit der Versorgung der Tiere zum Besten steht. Veterinäre schaffen es doch kaum hierzulande ihren Pflichten nachzugehen!

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