Besuch unserer Schützlinge in Rumänien vom 13.07.2016 - 18.07.2016
 

19. Juli 2016
 

Ihr Lieben,

 

wir sind wieder da! Nach tausend Fotos, wir haben uns für jeden unserer Schützlinge versucht Zeit zu nehmen um sie auch nach unseren Eindrücken beschreiben zu können, vielen intensiven Gesprächen und verlorenen Herzen...

 

In der Ecarisaj habe ich mich bewusst mit nur sehr wenigen der Hunde näher "angefreundet", wie wir alle. Die Atmosphäre war schlimm, wie immer, aber anders, ich kann es schlecht beschreiben... Fast jeder Hund dort ist für die Angestellten aggressiv, was überhaupt nicht zutrifft, entsprechend werden sie auch behandelt, was wir leider mit eigenen Augen sehen mussten...

 

Die Hunde bei Alin können dort auf keinen Fall bleiben, sind teilweise in einem schlechten Zustand und kommen, seit er zwischen Österreich und Rumänien tingelt, auch kaum mehr aus ihren Zwingern...

 

Die Zeit verging wie immer im Fluge, gerne hätten wir noch ein paar Tage dran gehängt um vor Ort alles noch etwas sacken zu lassen und Gefühle zu verarbeiten, was einem hier im Alltag immer schwerer fällt, mir zumindest. Diese Momente "überfallen" einen dann zwischendurch, wenn es nur in der Warteschlange an der Kasse ist, und die Leute denken Du hast sie nicht mehr alle, wenn Dir gerade dann anfangen die Tränen zu laufen...

 

Lasst uns ein paar Tage Zeit, dann gibt es Bilder, Bilder und noch mehr Bilder und Videos nebst unseren Beschreibungen der Hunde und auch ein paar Zeilen mehr...

 
Besuch unserer Schützlinge in Rumänien vom 13.07.2016 - 18.07.2016

13.07.2016: Da wir ja einiges vor uns hatten haben wir keine Minute ungenutzt verstreichen lassen und uns noch nach am selben Tag zu Maria aufgemacht. Den Hunden dort geht es gut, sie genießen ihre Freiheit, aber auch mal ein kuscheliges Sofa im Hundezimmer am Haus. Wir haben uns überlegt auch Victor aus der Vermittlung zu nehmen, da es ihm an nichts fehlt und er mit seinem Leben so wie es ist zufrieden scheint.
Bei Nutkamaus sind wir am Schwanken, aber für beide kam ja bisher keine passende Anfrage, so dass wir uns wohl auch keine großen Illusionen oder weitere Gedanken machen müssen...

Danach ging es zu Merlin und Mia, mit dem krönenden Abschluß, dass wir in die direkte Schußlinie von den städtischen "Mückensprühern" geraten sind. Hab´ ich auch noch nicht erlebt, so mitten im Wohngebiet, und überhaupt. Dass das so noch erlaubt ist?

14.07.2016: Donnerstag haben wir Kurti und die Nana in Magda´s alter Pension besucht, leider war Magda im Urlaub, hat uns aber netterweise ihr Auto überlassen. Anamaria nun aber auch endlich mal persönlich kennen zu lernen hat uns sehr gefreut, und dass solch eine zarte Person soviel Energie frei setzen kann, ist kaum zu glauben. Sie hat ein großes Wissen und weiß es auch an den Hunden, gerade den Schissbuxen, umzusetzen. Für rumänische Verhältnisse das beste, was uns für unsere Hunde passieren konnte! So groß ihr Repertoire an Wissen ist, ist auch ihr großes Herz und ihr natürliches Wesen. Wir haben sie alle wirklich lieb gewonnen. Ihr Traum ist es, eine Hundeschule zu eröffnen, und nach neuen Methoden, gerade mit verhaltensgestörten Hunden und deren Besitzern, zu arbeiten. Dafür drücken wir ihr alle Daumen!

Der im Anschluß statt gefundene Besuch unserer Hunde in der Pension bei Alin hat uns dann aber schnell wieder runter fahren lassen, wir sind maßlos enttäuscht über das, was wir dort vorgefunden haben. Kayla, Rio und Celina sind mittlerweile nach Suceag umgezogen, Britta, Amigo und Gunnar ziehen zu Anamaria, wenn die neuen Gehege fertig gestellt sind.

Dann auf Magda´s neue Gelände, wo auch Anamaria wohnt. Die Atmosphäre dort ist absolut entspannt, was sich auch auf die Hunde auswirkt. Wir haben uns viel Zeit genommen und wären da wahrscheinlich noch heute, wenn nicht weitere Termine gerufen hätten. Anamaria hat einige Freunde, die ihr bei den Hunden helfen, vier von ihnen haben wir auch kennen lernen dürfen. Alle vom selben Schlag wie sie, und für die Hunde, die so immer wieder wechselndes Publikum haben, und auch mal fremde Menschen, die mit ihnen arbeiten, ein großes Plus. Auch unseren Besuch hat Anamaria genutzt, um mit den Hunden was zu tun.

Zwischendurch waren wir essen, und ich erwähne das extra, da sich auch die Vegetarier unter uns nach Cluj trauen können. Ein supertolles Restaurant, wo wir die Karte einmal rauf und runter hätten futtern können! Sogar die Fleischesser waren überzeugt.







Einfach nur, weil Sandra so schön lacht ^^



15.07.2016: Wir haben uns von Lotzi das neue Gelände zeigen lassen, was im Herbst fertig gestellt sein soll, und dann fiel uns der Erwin ja im wahrsten Sinne vor die Füße.



Die gut zu befahrene Straße mal von rechts...                                    ...und mal von links.                      



Ich betone gut zu befahren, da der Weg hoch "zur Farm" eher einem Abenteuer gleicht, als einer auch nur halbwegs normalen Fahrt...

Die Ecarisaj. Wie immer schlimm, wie schon lange übervoll, wir haben keinen einzigen freien Zwinger gesehen, Hunde, die nach Aufmerksamkeiten lechzen, die unser mitgebrachtes Futter und Leckereien inhaliert haben. Wie oben schon erwähnt, war für die Angestellten so gut wie jeder Hund aggressiv, totaler Schwachsinn. Wenn dem so gewesen wäre, dann würde ich jetzt wohl nichts mehr schreiben können. Ich persönlich wurde eine Zeit lang von einem Angestellten verfolgt wie ein Schatten. In fast jeden Zwinger in den ich ging kam er hinterher und wollte mir wohl beweisen, wie gut er die Hunde im Griff hat. Ihm verständlich zu machen, dass es mich überhaupt nicht stört wenn die Hunde mich anspringen, sich freuen, war absolut nicht möglich, er grinste nur blöd. Ich habe mich dann echt nicht mehr getraut einen Zwinger zu betreten. Dieser Typ war so furchtbar grob zu den Hunden, Bernadette hatte es dann mit mir gemeinsam in einem der Zwinger erlebt, und wir haben zugesehen dort wieder raus zu kommen. Er schubste die Hunde, riss sie am Fell... und dazu dieses fette Grinsen... ich hätte ihm in´s Gesicht spucken können.

Dann zur Fütterungszeit. Gegen jede Tür (aus Metall) wurde erst einmal kräftig gegen getreten, damit die Hunde sich erschrecken und von der Tür verschwinden. Kein nettes Wort, kein kurzes streicheln, Massenabfertigung in absolut gestresster Atmosphäre. Aber was erwarten wir auch, dass sich in den letzten zwei Jahren nur irgend etwas zum Positiven verändert haben könnte...

Impressionen aus der Ecarisaj, so viele, so wundervolle Hunde...
 

    

 

    

 

    

 
Verletzungsgefahr überall... Als wir auch das bei dem Personal angesprochen haben, kam nur ein Schulterzucken und die Aussage, sie würden den Zaun ja sowieso wieder kaputt beißen...
 


Der neue Anbau, mit vielen bekannten und ebenso vielen unbekannten lieben Gesichtern...
 
 

   
 
   
 
   
 
Sollte einer dieser Hunde Ihr oder Euer Herz erweichen, gebt Laut! Wir können über jeden dieser Schätze, wenn auch nicht allzu ausführliche, Informationen einholen.

Danach erwartete uns Dorin auf "der Farm", nach einem Ritt über, ja, wie nenne ich es jetzt, Steinpiste Richtung Himmel mit Schlaglöchern so groß wie Krater? Zwei Fahrzeuge haben sie schon aufgrund dessen verschlissen... aber wieder zu Dorin, diesem herzensguten Menschen, eine Wohltat nach den Erlebnissen in der Ecarisaj. Er strahlt eine totale Ruhe aus, für alle Hunde dort, gleich wie ängstlich sie sind, ist er die Bezugsperson und haben vollstes Vertrauen zu ihm. Auch hier haben wir uns sofort wohl gefühlt, da alles so stressfrei abläuft.

Alle Hunde auf "der Farm" kennen die Leine, da sie an dieser rein uns raus geführt werden. Die Ausläufe sind geräumig, die Hunde rotieren den ganzen Tag über von ihren Zwingern in der Halle und zwischen den Ausläufen. Leider verirrt sich kaum wer Fremdes in diese Gefilde, so dass die Hunde eigentlich nur Dorin, Alina, Lotzi und den Nachtwächter, dessen Namen ich vergessen habe, kennen.

Wenn das neue Areal fertig bebaut ist, wird "die Farm" geschlossen.
 
16.07.2016: Wir waren jeden Tag in Suceag, aber am 16. den Gesamten. Es ist dort, wie wir schon wussten, sehr voll, jedes Eckchen wird für die Hunde genutzt. Das Dachgeschoß haben sie ausgebaut und ist nun voll gefliest.

Es ist angedacht, dort nur die Welpen, alte, kranke und ängstliche Hunde zu belassen, die anderen sollen dann auf das neue Gelände umziehen.

Auch hier rotieren die Hunde den gesamten Tag, keiner kommt zu kurz, was den Freilauf anbelangt, nur eben das angedachte Training, egal in welcher Beziehung, der ausreichende Kontakt auch mal zu anderen Hunden, die Gruppen müssten stetig wechseln. Doch da kursiert immer wieder die Angst, es könnte etwas passieren. Die Hunde sind in einem gepflegten Zustand, teilweise noch recht moppelig, aber es wird dran gearbeitet.

Lotzi , Herr Lucuta, der Pensionsbetreiber, ist auf der Suche nach Volontären, die sich mit einbringen, aber das gestaltet sich als sehr schwierig, und nach jemandem, der sich wirklich nur um die Hunde kümmert. Bisher hat sich in der Beziehung niemand passendes gefunden...

Christina hat gekündigt, was ich sehr schade finde, da sie sich meiner Meinung nach doch gerade gut um die Welpen gekümmert hat. Aber sie kam mit der Gruppendynamik des Teams vor Ort nicht zurecht. Jeder hat seine Aufgaben, kaum einer sitzt mal still, aber trotzdem zu wenig Personal für zu viele Hunde.

Lotzi habe ich übrigens ganz verkehrt eingeschätzt und wurde mehr wie positiv überrascht von seiner aufgeschlossenen, lustigen Art, er liebt Tiere sehr, das hört man mit jeder Silbe, und sieht man im Umgang mit den Hunden sofort.

Wir haben wie gesagt intensive Gespräche geführt, gerade was die Arbeit mit den Hunden anbelangt. Was uns freudig überrascht hat, als ich ein bisschen was gezeigt habe, kam Bogdan, ein Angestellter, vorbei und sagte von sich aus, er möchte das auch gerne versuchen. Und er hat es, für den Anfang mit Freyo, richtig gut gemacht!
 

    

 

Auch was die fehlendes Updates anbelangt haben wir natürlich nicht unerwähnt gelassen, wir hoffen nun, es läuft besser.

Alina selber ist nur im Stress, ständig möchte jemand was von ihr, Zeit, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen, das gab es bei ihr schon lange nicht mehr... Sie genießt ganz bescheiden einfach die Momente, wenn sie bei den Welpen in Lotzi´s und ihrem Schlafzimmer sein kann, erst heute (05.08.2016) hat sie mir geschrieben, dass allein die Hundebabys sie glücklich machen...

Nebenbei muss sie sich auch noch um ihre Eltern kümmern, für die sie durch die ganze Stadt kutschen muss, und Cluj ist groß und viel befahren...

17.07.2016: Der letzte Tag in Suceag, in Verbindung mit dem Besuch des Katzencafés in Cluj, was jetzt leider im August geschlossen wird. Die Inhaberin dieses Cafés ist eine Tierschützerin, die sich hauptsächlich um Katzen kümmert, über das Café wurden auch viele von ihr vermittelt. Die letzten vier Samtpfötchen kommen nun in eine Pflegestelle.

 

Marianne, die mit Coco und Bine ein paar Wochen vor uns in Cluj war, blieb nicht unentdeckt





     

 

  


Die meiste Zeit haben wir aber damit verbracht, unsere Hunde besser kennen zu lernen, zu fotografieren, zu beschreiben. Was teilweise schon recht anstrengend war, aber auch super schön und ich möchte keine Sekunde davon missen, ich denke niemand von uns möchte das... Es ist so schade, dass die Menschen auf der Suche nach einem Hund nur ihre Bilder und Videos sehen, und sie nicht alle live erleben können. Wäre es so, hätten bestimmt schon ganz viele Schätze mehr ihre eigene Familie gefunden!

Kurzes Päuschen und auftanken, das war sowas von heiß die Tage



Bitte verzeiht, wenn alles nun ein bisschen länger dauert, was unsere Updates anbelangt, aber es sind doch über 4.000 Bilder zusammen gekommen und zig Videos, die alle sortiert und geladen werden möchten, und es soll dann ja auch was vernünftiges dabei raus kommen.

Zu guter Letzt möchte ich Euch, Odilia, Sandra und Bernadette, auch hier und visuell mal ganz fest in den Arm nehmen, ein dickes Danke sagen, einfach dafür, dass Ihr dabei wart, dasselbe gefühlt habt wie ich. Nur als kleines Beispiel das kleine Kätzchen an der Straße. Andere wären weiter gefahren. Mir hat das keine Ruhe gelassen, und obwohl wir wieder drehen mussten, da wir eigentlich auf einem ganz anderen Weg waren, kam kein einziges Murren von Euch, sondern das ganze Gegenteil...

Auch solch in Euren Augen vielleicht Kleinigkeiten rechne ich Menschen hoch an, denn ich musste auch schon anderes in Rumänien erleben... Mir zumindest wart Ihr eine große Stütze, hab´ Euch lieb !

 

Michi
 

gpEasy-Theme simplicity 1.5 by syndicatefx